Houston Hall – Schatten der Vergangenheit
Um was geht es in dem Buch?
Eine spannende, übernatürliche Liebesgeschichte vor der Kulisse Schottlands – ein Kampf um Leben und Tod und für die eine große Liebe.
Anthony lebt allein auf dem Familienlandsitz Houston Hall in Schottland, seit seine ganze Familie einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Der Tod der Eltern und der geliebten Schwester haben den aufstrebenden Anwalt aus Edinburgh zu einem anderen Menschen gemacht; die Dorfbewohner halten ihn für wunderlich, manche gar für verflucht.
Nachdem er die letzte Haushaltshilfe gefeuert hat, steht überraschend eine junge Frau vor der Tür, die sich auf die Stelle bewirbt: Mary Smith. Mit Mary beginnt Anthony wieder am Leben teilzunehmen und lässt sogar – wenn auch zögerlich – Gefühle zu. Doch er weiß nicht, wen er in sein Herz lässt: Mary weiß um die Wahrheit hinter dem Unglück seiner Familie. Sie weiß um die Monster, die nicht nur sein Leben bedrohen, denn sie stellt sich ihnen schon seit 200 Jahren in den Weg. Als plötzlich eine Totgeglaubte wieder auftaucht, ist Mary sicher, dass er in großer Gefahr schwebt. Nun muss sie kämpfen, um zugleich Houston Hall und ihre Liebe zu Anthony zu retten.
Hier: Vorstellung der Protagonisten
Im Rahmen der Fantasywoche habe ich zusammen mit Jasmin von Kitterella´s Welt die beiden Protagonisten von Housten Hall genauer beleuchtet.
Ich habe die Ehre euch Laird Anthony Housten vorstellen zu dürfen.
Mary wurde von Jasmin genauer unter die Lupe genommen. Den Link dazu findet ihr hier:
Kitterella´s Welt – Vorstellung Mary
Wer ist Anthony Houston eigentlich?
Anthony war gerade dabei ein erfolgreicher Anwalt zu werden, als seine gesamte Familie Opfer eines schrecklichen Verbrechens wurde. Daraufhin hat sich Anthony völlig zurückgezogen. Er entlässt nacheinander seine Angestellten. Doch auf einmal steht eine hübsche junge Frau, namens Mary Smith vor der Tür und möchte für ihn arbeiten. Anthony kann sich ihr nicht entziehen und so langsam beginnt er wieder Gefühle zuzulassen…
Wie sieht Laird Anthony Housten aus?
Er ist groß und schlank und er hat braune Locken.
Wie würden ihn seine Angestellten und die Dorfbewohner beschreiben?
Wunderlich, verflucht, griesgrämig, ein Untoter, ein Geist, ein Dämon.
Was beschäftigt ihn so sehr?
Nachts plagen ihn Alpträume und er hat Schuldgefühle. Er hat all seine Fälle abgegeben und ist nur noch damit beschäftigt den einen Fall zu lösen: Wer hat seine Familie getötet und warum?
Die Beerdigung und die Gesellschaft kosteten ihn Zeit und Kraft und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Doch gleichzeitig ergaben die Ermittlungen nichts Neues.
Er stellt sich immer wieder die Frage, was an ihm besonders ist oder warum sie ihn am Leben lassen sollten? Möglicherweise ist es ein Versehen.
Obwohl die Polizei nicht mit einem weiteren Überall rechnet, rechnet er doch jeden Tag damit.
Mary beschreibt seinen Zustand folgendermaßen: „Ich weiß, was Trauer bedeutet und was sie aus Menschen macht, Laird Houston. Ich kenne die Leere, die sich im Herzen ausbreitet und einen nach und nach von innen zu verschlingen droht. Sie sind beinah zur Gänze verschlungen…“ (Position 1870, Kindle)
Ich habe auch die Autorin nach Laird Housten befragt:
Liebe Mary,
warum hast du für die Figur des Anthony einen schicksalbehafteten Griesgram gewählt?
Hmmm. Weil ich eine Schwäche für düstere Helden mit tiefsitzenden Problemen habe? Möglich. Und weil ich einen Kontrast schaffen wollte zwischen der wenig lebendigen und doch so lebensbejahenden Mary und dem, der überlebt hat und doch wie tot ist. Ich wollte einen Ruhepol schaffen, der Mary zugleich erdet und herausfordert. Jemanden, den sie retten kann und an dem sie erkennt, dass sie gut sein und Gutes bewirken kann.
Ich wollte eine deutliche Charakterentwicklung haben und dazu gehören Charaktere, die am Anfang alles andere als perfekt sind. Und am Ende dann über ihren Schatten (der Vergangenheit) springen und jemanden finden, bei dem und für den sie perfekt sind.
Wie war Anthony, bevor der Tod seiner Familie ihn zu diesem Griesgram machte?
Anthony war ein ehrgeiziger junger Anwalt, der sich fest vorgenommen hatte, noch früher als einst sein Vater Richter zu werden. Dieser Ehrgeiz – und der Wunsch, seinem Vater zu imponieren – hat sich bei ihm mit einem starken Wunsch nach Gerechtigkeit verbunden. Er wollte nicht Richter werden, um berühmt oder anerkannt zu werden, sondern um anderen zu helfen, denen Unrecht wiederfahren ist.
Heute bereut er zutiefst, dass er zu Gunsten seiner Karriere so wenig Zeit für seine Familie hatte. Jetzt, wo er allein ist, würde er am liebsten die Zeit zurück drehen und all die Male ändern, an denen er es eilig gehabt hatte und Termine mit seinen Eltern oder seiner Schwester verschoben hat.
Zu den Partypeople hat er noch nie gehört, aber er hatte ein wirklich schönes Lächeln und war bei aller Rationalität schon beinah ein Optimist. Ich bin sehr froh, dass es Mary gelingt, sein Lächeln zurückzugewinnen.
Weshalb einen Laird in einem alten Herrenhaus?
Zum einen, weil es die Grundidee aus dem RPG (Rollenspiel) war, das die zehn Jahre alte Grundlage für mein Buch bildet. Zum anderen, weil es eine wunderschöne Kulisse für eine mystische und spannende Liebesgeschichte bildet. Ein wenig Klischee darf schon sein. ?
Gibt es tatsächlich Überlieferungen einer Familie Houston oder sind die frei erfunden?
Jaein. Es gibt die Familie Nisbet, die – so erfuhr ich während meiner Recherchen – erschreckende Parallelen zu meinen Houstons aufweist. Als ich das bemerkte, vertiefte ich meine Recherchen, um diese Parallelen noch zu verstärken. Ein Beispiel: John Nisbet wurde Lord Dirleton, als er 1663 das Estate mit samt dem Castle im Zentrum Dirletons kaufte. Er stiftete das Castle der Kirche und lies Archerfield House im Nordosten des Ortes errichten – ein Anwesen, das Houston Hall kaum ähnlicher sehen könnte. Er war „Lord Advocate“ also grob übersetzt der „Chefjustiziar“ der schottischen Exekutive für Zivil- und Strafrecht.
Anthonys Urahn verschenkte Dirleton Castle in meiner Geschichte an die Kirche, nachdem er 1663 Lord Dirleton wurde und lies im Nordwesten des Ortes ein Anwesen errichten: Houston Hall. Er war – wie beinah jeder männliche Nachfahre – angesehener Richter.
Die Ironie ist: Nein, 1663 hatte ich nicht schon vorher festgelegt. Aber ich hatte tatsächlich das Ende des 17ten Jahrhunderts angepeilt. Auch sein Beruf als Richter, das Aussehen von Houston Hall und dessen Standort in Relation zum nächstgelegenen Ort (Dirleton) hatte ich mir ausgedacht, BEVOR ich durch meine Recherchen von John Nisbet und seiner Familie erfuhr.
Also „Jaein“. Die Familie Houston habe ich erfunden. Und zugleich gab es sie doch.
Fragen von uns beiden an Mary Cronos:
Welcher Prota hat dir beim schreiben mehr Spaß gemacht?
Das kann ich nur schwer sagen. Nein, das kann ich gar nicht sagen. Ich fand gerade die Mischung gut. 600 Seiten mit Anthony hätten mich wahnsinnig gemacht und 600 Seiten mit Mary auch. Ich freue mich, dass ich die Chance hatte, beide kennenzulernen. Ich hatte Spaß daran, Anthony langsam auftauen zu lassen und ihn in seinen Gedanken hadern zu lassen. Auch wenn ich ihm ein paar Mal gern eine Ohrfeige verpasst hätte, damit er endlich aufhört, etwas anderes zu sagen als er denkt. Und ich hatte Spaß daran, Mary in ihrem Kampf um Anthony zu erleben. Ihre Zweifel und Hoffnungen miteinander streiten zu sehen und wie sie alles zu opfern bereit ist, um ihn zu retten.
Ich liebe es, Geschichten aus mehreren Perspektiven zu schreiben und ich glaube, dass das immer ein Markenzeichen meiner Bücher sein wird. Denn ich finde es wichtig, ab und an die Perspektive zu wechseln und sich zu fragen, was mein Gegenüber wohl denkt und was es wirklich meint. Die Erkenntnis, dass es immer einen Unterschied gibt zwischen dem, was jemand sagt, und dem, was sein Gegenüber versteht, ist in der Kommunikation Gold wert. Und leider glaube ich, dass diese Erkenntnis bei vielen Menschen heute ausbleibt.
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